
Sterngraph

Ein Sterngraph, kurz Stern, ist in der Graphentheorie eine Klasse von Graphen einfacher Struktur.
In einem Sterngraph ist ein zentraler Knoten mit allen anderen Knoten durch Kanten verbunden, während
die anderen Knoten neben diesem zentralen Knoten keine weiteren Nachbarn besitzen. Sterngraphen mit
Kanten werden mit
oder
bezeichnet. Eine
Netzwerktopologie in Form eines Sterngraphen wird Stern-Topologie genannt.
Definition
Ein Sterngraph , auch
-Stern genannt, ist ein ungerichteter Graph
bestehend aus den
Knoten
und den Kanten
,
wobei meist angenommen wird. Der Knoten
wird Zentrum des Sterns, zentraler Knoten oder Sternknoten genannt.
Gelegentlich wird ein Sterngraph mit
Knoten auch mit
bezeichnet.[1]
Eigenschaften
Im Folgenden werden nur Sterngraphen bestehend aus mindestens drei Knoten betrachtet.
- Ein Sterngraph ist ein Baum, also ein zusammenhängender azyklischer ungerichteter Graph ohne Mehrfachkanten. Meist wird als Wurzel des Baums der zentrale Knoten gewählt; der Baum hat dann die Höhe eins.[2]
- Ein Sterngraph ist ein vollständig bipartiter Graph
, bei dem die eine Partitionsklasse aus dem zentralen Knoten und die andere Partitionsklasse aus den übrigen
Knoten besteht.[3]
- Der Durchmesser ist zwei und der mittlere Abstand zwischen zwei Knoten mit
etwas kleiner als zwei.[4]
- Der Kantengraph des Sterngraphen
ist der vollständige Graph
. Umgekehrt gibt es keinen Graphen, dessen Kantengraph ein Sterngraph mit mehr als drei Knoten ist.[5]
- Die chromatische Zahl eines Sterngraphen ist zwei. Eine zulässige Färbung erhält man, indem man
den zentralen Knoten in einer Farbe und die übrigen Knoten in der anderen Farbe färbt. Das chromatische Polynom des Sterngraphen
ist
.[6]
- Jeder Sterngraph besitzt zwei graziöse Beschriftungen: bei der einen wird der zentrale Knoten mit
, bei der anderen mit
beschriftet; die übrigen Knoten erhalten jeweils die verbleibenden Zahlen zwischen
und
.[7]
- Die peripheren Knoten eines Sterngraphen bilden eine maximale stabile Menge des Graphen. Die Stabilitätszahl des Sterngraphen
ist daher
.[8]
Siehe auch
Literatur
- Peter Tittmann: Graphentheorie: Eine anwendungsorientierte Einführung. Hanser Verlag, 2003, ISBN 3-446-22343-6.
- Walter D. Wallis: A Beginner's Guide to Graph Theory. 2. Auflage. Springer, 2007, ISBN 0-8176-4484-9.
Einzelnachweise
- ↑ Eric W. Weisstein: CRC Concise Encyclopedia of Mathematics. 2. Auflage. CRC Press, 2010, S. 2838.
- ↑ Wallis: A Beginner's Guide to Graph Theory. 2007, S. 53.
- ↑ Tittmann: Graphentheorie: Eine anwendungsorientierte Einführung. 2003, S. 23.
- ↑ Robert Sedgewick, Kevin Wayne, Kevin Wayne: Einführung in die Programmierung mit Java. Pearson, 2011, S. 693–694.
- ↑ Tittmann: Graphentheorie: Eine anwendungsorientierte Einführung. 2003, S. 69.
- ↑ Wallis: A Beginner's Guide to Graph Theory. 2007, S. 94.
- ↑ Wallis: A Beginner's Guide to Graph Theory. 2007, S. 126.
- ↑ Tittmann: Graphentheorie: Eine anwendungsorientierte Einführung. 2003, S. 61.
Weblinks
- Eric W. Weisstein:
Star Graph. In: MathWorld (englisch).



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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 08.10. 2025